Dieser Leitfaden richtet sich an versierte Administratorinnen und Administratoren, um eine technische Basis für den optimalen Betrieb der NTCS zu schaffen. Dabei werden sowohl Einstellungen seitens der Hardware, des Betriebssystems, des SQL-Servers als auch der NTCS beschrieben bzw. empfohlen.
Vorweg eine kurze Reihung nach Wichtigkeit der nachfolgenden im Detail angeführten Punkte.
Sehr wichtig:
Wichtig:
Moderne Prozessoren verfügen typischerweise über viele Kerne, um Vorgänge zu parallelisieren. Die Geschwindigkeit eines Systems skaliert aber vor allem auch maßgeblich über die Taktfrequenz.
Empfehlung: Prozessor mit möglichst hoher Taktfrequenz verwenden
Diesbezüglich gibt es keine speziellen Anforderungen, je nach Größe und Komplexität einer Umgebung gilt „je mehr, desto besser“ – es sollten zudem auch genügend Reserven einkalkuliert werden.
Empfehlung: Arbeitsspeicher großzügig und zukunftsorientiert dimensionieren
Egal ob für die Bereiche Virtualisierung, Datenbank oder auch Remotedesktopservices & Virtual Desktop Infrastructure: Ein schnelles I/O-System ist essenziell. Die Anzahl der Platten und die Wahl des richtigen RAID-Typs sind zu berücksichtigen.
Empfehlung: All-Flash – NVMe vor SATA/SAS bevorzugen
Die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindung wird sowohl durch Bandbreite als auch die Latenz bestimmt. Eine kabelgebundene Verbindung ist somit immer schneller als eine drahtlose oder auch standortübergreifende Verbindung.
Empfehlung: Multi-Gigabit und >= 10-GbE-Verbindungen nutzen, Latenz <= 2 ms
WLAN vermeiden, keine WAN/VPN-Anbindung nutzen
Moderne Systeme werden standardmäßig fast immer mit ausbalancierten Energieoptionen ausgeliefert. Viele Hersteller bieten jedoch verschiedene BIOS-/UEFI-Profile wie z. B. „Static High Performance“, „Performance optimized“ oder „Maximum Performance“ usw., um automatisch die bestmögliche Geschwindigkeit der Hardware zu erhalten.
Empfehlung: Energieoptionen auf Hardwareebene auf Höchstleistung konfigurieren
Auch im Betriebssystem sind standardmäßig die Energieoptionen typischerweise ausbalanciert konfiguriert. Dies gilt sowohl für Windows als auch andere Betriebssysteme/Hypervisorsysteme.
Empfehlung: Energieoptionen auf Höchstleistung konfigurieren
Siehe auch z. B. https://kb.vmware.com/s/article/1018206
Virenscanner sind essenziell und nicht wegzudenken. Sie laufen unbemerkt im Hintergrund, beeinflussen aber auch die Performance des Systems.
Empfehlung: unbedingt entsprechende Ausnahmen konfigurieren
Siehe auch: https://www.bmd.com/at/technische-dokumentation/empfohlene-einstellungen-fuer-virenscanner.html
https://learn.microsoft.com/en-US/troubleshoot/sql/database-engine/security/antivirus-and-sql-server
Durch Updates werden seitens Microsoft laufend sowohl Korrekturen als auch Optimierungen eingepflegt.
Empfehlung: SQL-Server stets aktuell halten
Siehe auch: https://sqlserverbuilds.blogspot.com/
Einer der wohl wichtigsten Aspekte für eine optimale Datenbankperformance.
Empfehlung: SQL-Wartungsplan regelmäßig laufen lassen
Siehe auch: https://www.bmd.com/at/technische-dokumentation/erstellung-eines-sql-wartungsplans.html
Die Performance der SQL-Datenbank hängt maßgeblich vom zur Verfügung stehenden Arbeitsspeicher ab. Damit dem Betriebssystem ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, sollte die SQL-Instanz bezüglich Arbeitsspeicher limitiert werden.
Als Faustformel für dieses Limit gilt, 6 GB oder 10 % vom verfügbaren Arbeitsspeicher des Betriebssystems festzulegen (je nachdem, welcher Wert höher ist).
Beispiel: Bei 32 GB RAM sollte das Limit auf maximal 26.624 MB konfiguriert werden.
Empfehlung: SQL-Limitierung anhand des vorhandenen Arbeitsspeichers anpassen
Für bestmögliche Performance sollten SQL-Datenbanken (inkl. TempDB) auf Laufwerken gespeichert werden, die mit NTFS 64k Blockgröße formatiert sind. Bei großen Datenbanken sollten zudem die sogenannten „LargeFRS“ berücksichtigt werden.
Empfehlung: SQL-Laufwerke mit NTFS 64k (LargeFRS) formatieren
Zur groben Orientierung, kann in der NTCS unter ? → Info → Systemmessung ein Leistungstest durchgeführt werden. Dabei werden die jeweiligen Werte für Rechenoperationen (CPU-Leistung), Dateizugriffe (I/O-Leistung) und Datenbankzugriffe ermittelt.
Empfehlung: Systemmessung sowohl am Server als auch am Client durchführen