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BMD NTCS: Performance Best Practices

 

1. Allgemeines

Dieser Leitfaden richtet sich an versierte Administratorinnen und Administratoren, um eine technische Basis für den optimalen Betrieb der NTCS zu schaffen. Dabei werden sowohl Einstellungen seitens der Hardware, des Betriebssystems, des SQL-Servers als auch der NTCS beschrieben bzw. empfohlen.


2. Prioritäten und Stellenwert

Vorweg eine kurze Reihung nach Wichtigkeit der nachfolgenden im Detail angeführten Punkte.

 

Sehr wichtig:

  • Energieoptionen
  • SQL-Wartungsplan
  • Virenscanner

 

Wichtig:

  • SQL-Arbeitsspeicher
  • CPU
  • I/O System
  • Netzwerk

3. Hardware

 

3.1. Prozessor (CPU)

Moderne Prozessoren verfügen typischerweise über viele Kerne, um Vorgänge zu parallelisieren. Die Geschwindigkeit eines Systems skaliert aber vor allem auch maßgeblich über die Taktfrequenz.

 

Empfehlung:     Prozessor mit möglichst hoher Taktfrequenz verwenden


3.2. Arbeitsspeicher (RAM)

Diesbezüglich gibt es keine speziellen Anforderungen, je nach Größe und Komplexität einer Umgebung gilt „je mehr, desto besser“ – es sollten zudem auch genügend Reserven einkalkuliert werden.

 

Empfehlung:     Arbeitsspeicher großzügig und zukunftsorientiert dimensionieren


3.3. I/O-System

Egal ob für die Bereiche Virtualisierung, Datenbank oder auch Remotedesktopservices & Virtual Desktop Infrastructure: Ein schnelles I/O-System ist essenziell. Die Anzahl der Platten und die Wahl des richtigen RAID-Typs sind zu berücksichtigen.

 

Empfehlung:     All-Flash – NVMe vor SATA/SAS bevorzugen


3.4. Netzwerk (Ethernet)

Die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindung wird sowohl durch Bandbreite als auch die Latenz bestimmt. Eine kabelgebundene Verbindung ist somit immer schneller als eine drahtlose oder auch standortübergreifende Verbindung.

 

Empfehlung:     Multi-Gigabit und >= 10-GbE-Verbindungen nutzen, Latenz <= 2 ms

WLAN vermeiden, keine WAN/VPN-Anbindung nutzen


3.5. BIOS/UEFI und Energieoptionen

Moderne Systeme werden standardmäßig fast immer mit ausbalancierten Energieoptionen ausgeliefert. Viele Hersteller bieten jedoch verschiedene BIOS-/UEFI-Profile wie z. B. „Static High Performance“, „Performance optimized“ oder „Maximum Performance“ usw., um automatisch die bestmögliche Geschwindigkeit der Hardware zu erhalten.

 

Empfehlung:     Energieoptionen auf Hardwareebene auf Höchstleistung konfigurieren


4. Betriebssystem

 

4.1. Energieoptionen

Auch im Betriebssystem sind standardmäßig die Energieoptionen typischerweise ausbalanciert konfiguriert. Dies gilt sowohl für Windows als auch andere Betriebssysteme/Hypervisorsysteme.

 

Empfehlung:     Energieoptionen sowohl am Server als auch am Client auf Höchstleistung konfigurieren

 

Siehe auch z. B. https://knowledge.broadcom.com/external/article/366987/virtual-machine-application-runs-slower.html


4.2. Virenscanner

Virenscanner sind essenziell und nicht wegzudenken. Sie laufen unbemerkt im Hintergrund, beeinflussen aber auch die Performance des Systems.

 

Empfehlung:     unbedingt entsprechende Ausnahmen konfigurieren

 

Siehe auch:        Empfohlene Einstellungen für Virenscanner

https://learn.microsoft.com/en-US/troubleshoot/sql/database-engine/security/antivirus-and-sql-server


5. SQL-Server

 

5.1. Service Packs und Cumulative Updates

Durch Updates werden seitens Microsoft laufend sowohl Korrekturen als auch Optimierungen eingepflegt.

 

Empfehlung:     SQL-Server stets aktuell halten

 

Siehe auch:        https://sqlserverbuilds.blogspot.com/


5.2. Wartungsplan

Einer der wohl wichtigsten Aspekte für eine optimale Datenbankperformance.

 

Empfehlung:     SQL-Wartungsplan regelmäßig laufen lassen

 

Siehe auch:        MS SQL: Erstellung eines Wartungsplans


5.3. Arbeitsspeicher

Die Performance der SQL-Datenbank hängt maßgeblich vom zur Verfügung stehenden Arbeitsspeicher ab. Damit dem Betriebssystem ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, sollte die SQL-Instanz bezüglich Arbeitsspeicher limitiert werden.

 

Als Faustformel für dieses Limit gilt, 6 GB oder 10 % vom verfügbaren Arbeitsspeicher des Betriebssystems festzulegen (je nachdem, welcher Wert höher ist).

Beispiel: Bei 32 GB RAM sollte das Limit auf maximal 26.624 MB konfiguriert werden.

 

Empfehlung:     SQL-Limitierung anhand des vorhandenen Arbeitsspeichers anpassen


5.4. Dateisystem

Für bestmögliche Performance sollten SQL-Datenbanken (inkl. TempDB) auf Laufwerken gespeichert werden, die mit NTFS 64k Blockgröße formatiert sind. Bei großen Datenbanken sollten zudem die sogenannten „LargeFRS“ berücksichtigt werden.

 

Empfehlung:     SQL-Laufwerke mit NTFS 64k (LargeFRS) formatieren


6. NTCS Systemmessung

Zur groben Orientierung, kann in der NTCS unter ? → Info → Systemmessung ein Leistungstest durchgeführt werden. Dabei werden die jeweiligen Werte für Rechenoperationen (CPU-Leistung), Dateizugriffe (I/O-Leistung) und Datenbankzugriffe ermittelt.


7. Skizze – Zusammenfassung