Dieser Artikel geht auf die Unterschiede der Schnittstellen SATA-SAS ein und behandelt in weiterer Folge das Thema SSD. Außerdem beantwortet er die Frage, warum gerade der Einsatz von SSDs einen Performanceschub für die NTCS bedeutet.
Für die NTCS ist vor allem die IOPS-Leistung (Input/Output Operations per Second) wichtig. Wie viele Zugriffe/Operationen kann ein Medium (z.B. eine Festplatte oder SSD) pro Sekunde abarbeiten. Ein wichtiger Aspekt sollte hier nicht vernachlässigt werden. Nicht nur der Datendurchsatz (Bandbreite) ist zwangsweise entscheidend für eine gute Performance.
MB/s und GB/s sind wichtig für:
IO/s sind wichtig für:
In weiterer Folge gibt es mittlerweile mehrere Schnittstellen, über die Festplatten und SSDs angeschlossen werden können. Wir konzentrieren uns hier bei den HDDs auf SATA udn SAS, wobei für SSDs auch bereits die Schnittstellen NVMe (vor allem im Serverbereich) und M.2 (Consumer Bereich) zum Einsatz kommen können.
Bevor wir auf die Unterschiede eingehen, möchten wir einen Geschwindigkeitsvergleich zwischen einer HDD und SSD zeigen. Ausschlaggebend sind für den Einsatz von datenbankorientierten Anwendungen, wie die NTCS, die IOPS und Latenzzeiten der jeweiligen Medien. Hier lässt sich bereits sehr gut der Vorteil einer SSD gegenüber HDD erkennen.
Testszenario | Consumer HDD | Consumer SDD |
4k Ran. Read IOPS | ~ 184 IOPS | ~ 65.000 IOPS |
4k Ran. Write IOPS | ~ 102 IOPS | ~ 94.000 IOPS |
4k Write Latency (Avg) | ~ 4.8ms | ~ 0.45ms |
SATA | SAS | |
Bandbreite | bis 6 GBit/sek | bis 12 GBit/sek |
Kapazität | bis 8 TB | bis 1,8 TB |
Umdrehungen pro Minute | bis 7.200 | bis 15000 |
Durchschnittliche Zugriffszeit | 7,6 – 12,0 ms | 2,9 – 4,0 ms |
Duplex-Betrieb | nein | ja |
Dual Porting | nein | ja |
Für den Datenbankbetrieb ist ausschließlich die Random I/O-Leistung (Performance) von Bedeutung und diese ist bei einer einzelnen SAS-Festplatte bis zu 4 x höher als bei einer SATA-Festplatte (Zugriffszeit)! Außerdem kann eine SAS-Festplatte Schreib - und Leseoperationen parallel durchführen (Duplex-Betrieb)!
Die Festplattenperformance skaliert zusätzlich mit der Anzahl der Platten! Werden die Festplatten überfordert, so bricht die Geschwindigkeit oft massiv ein, obwohl Prozessor, Arbeitsspeicher und Netzwerk völlig unausgelastet sind.
DIE ANZAHL DER PLATTEN IST ALSO EXTREM WICHTIG!
Kapazität | Anzahl der Platten mal Kapazität der kleinsten Einzelplatte |
Geschwindigkeit | Sehr hoch, exzellente Schreib- und Leseperformance |
Ausfallswahrscheinlichkeit | Sehr hoch, bei Ausfall einer Platte Gesamtverlust der Daten |
Kosten | Sehr gering, kein Kapazitätsverlust |
Minimale Plattenanzahl | 2 |
Anwendung | Videoschnitt, Temporärspeicher |
Kapazität | Halbe Anzahl der Platten mal Kapazität der kleinsten Einzelplatte |
Geschwindigkeit | Hoch, sehr gute Leseperformance, Schreibperformance wie Einzelplatte |
Ausfallswahrscheinlichkeit | Gering, eine Platte kann ohne Datenverlust ausfallen |
Kosten | Hoch, nur halbe Kapazitätsnutzung |
Minimale Plattenanzahl | 2 |
Anwendung | Betriebssystem, Datenbank, hohe I/O-Last |
Kapazität | Halbe Anzahl der Platten mal Kapazität der kleinsten Einzelplatte |
Geschwindigkeit | Sehr hoch, sehr gute Leseperformance, gute Schreibperformance |
Ausfallswahrscheinlichkeit | Gering, eine Platte kann ohne Datenverlust ausfallen (Sicherheit ist 1+x) |
Kosten | Hoch, nur halbe Kapazitätsnutzung |
Minimale Plattenanzahl | 4 |
Anwendung | Datenbanken, hohe I/O-Last |
Kapazität | Anzahl der Platten minus 1 Mal der Kapazität der kleinsten Einzelplatte |
Geschwindigkeit | Normal, gute Leseperformance, bescheidene Schreibperformance |
Ausfallswahrscheinlichkeit | Gering, eine Platte kann ohne Datenverlust ausfallen |
Kosten | Gering, nur eine Platte Verlust |
Minimale Plattenanzahl | 3 |
Anwendung | Fileserver, Testsystem, Archivierung, Backup-to-Disk |
Kapazität | Anzahl der Platten minus 2 Mal der Kapazität der kleinsten Einzelplatten |
Geschwindigkeit | Hoch, allerdings langsamer als RAID 10 |
Ausfallswahrscheinlichkeit | gering, eine Platte kann ohne Datenverlust ausfallen (Sicherheit ist 1+x) |
Kosten | Normal, zwei Platten Verlust |
Minimale Plattenanzahl | 6 |
Anwendung | Fileserver, Datenbank, hohe I/O-Last |
Kapazität | Anzahl der Platten minus 2 Mal der Kapazität der kleinsten Einzelplatte |
Geschwindigkeit | Niedrig, Gute Leseperformance (~ Raid 5), schlechte Schreibperformance |
Ausfallswahrscheinlichkeit | Sehr gering, zwei Platten können ohne Datenverlust ausfallen |
Kosten | Normal, zwei Platten Verlust |
Minimale Plattenanzahl | 4 |
Anwendung | Fileserver, Testsystem, Archivierung, Backup-to-Disk |
Seit der Marktreife von SSDs (Solid State Disk) im Consumer und Enterprise Markt möchten wir einen kurzen Blick auf unterschiedliche Bereiche dieser Technologie werfen.
Da fast alle Daten, die innerhalb der NTCS verarbeitet werden, in einer Datenbank liegen und wie weiter oben bereits erwähnt wurde, für eine Datenbank vor allem die I/O-Leistung entscheidend ist, profitiert unsere Applikation vor allem durch den Einsatz von SSDs. Was ist nun beim Einsatz von SSDs zu beachten?
Eine SSD unterscheidet sich im Aufbau einer normalen Festplatte wie folgt:
Vorteile:
Nachteile:
Wie bei Festplatten gibt es nun auch bei SSDs Unterschiede die sich vor allem auf die Performance, Lebensdauer, den Preis und das Einsatzgebiet auswirken.
TLC
Einsatzbereich | Consumer, hauptsächlich PCs, Laptops, etc. |
Vorteile, Nachteile, | Mittlerweile günstig, geringere Lebensdauer gegenüber eMLC und SLC, geringere Geschwindigkeit als MLC, TLC, etc. |
Schreibzyklen | ~1000 |
MLC
Einsatzbereich | Consumer, hauptsächlich PCs, Laptops, etc. |
Vorteile, Nachteile, | Mehr Schreibzyklen als TLC, oft die "Pro" Version der Consumer SSDs |
Schreibzyklen | ~3000 |
eMLC
Einsatzbereich | Consumer, hauptsächlich PCs, Laptops, etc. |
Vorteile, Nachteile, | Schneller Speicher, höhere Lebensdauer als MLC/TLC |
Schreibzyklen | ~20.000 - 30.000 |
SLC
Einsatzbereich | Enterprise, vorwiegender Einsatz im Serverbereich |
Vorteile, Nachteile, | Sehr schneller Speicher, sehr hoher Preis |
Schreibzyklen | ~100.000 |
Ausschlaggebend ist natürlich die Performance der SSD gegenüber einer normalen Festplatte. Untenstehend ein kurzer Performancevergleich zwischen SSD und HDD. In diesem Fall werden zwei Consumerprodukte miteinander verglichen. Ein Blick auf die Werte gibt uns eine Vorstellung, welche Performancevorteile eine SSD bringen kann. (Da wir keine Empfehlung für Hard Disks oder SSDs abgeben möchten, geben wir keinen Hersteller an. Die Testergebnisse wurden von einer externen Seite bereitgestellt)
Testszenario | Consumer HDD | Consumer SDD |
4k Ran. Read IOPS | ~ 184 IOPS | ~ 65.000 IOPS |
4K Ran. Write IOPS | ~ 102 IOPS | ~ 94.000 IOPS |
4K Write Latency (Avg) | ~ 4.8ms | ~ 0.45ms |
Ein weiterer Test (anderes Setting) vergleicht die Performance von Hard Disks (SAS) und den Einsatz von SSDs. Im Testvergleich 14x10 krpm SAS HDD (RAID5) vs. 6x (SAS) RAID5.
Testszenario | 14x 10krpm HDD (SAS) RAID5 | 6x SSD (SAS) RAID5 |
8K Ran. Read IOPS | ~ 5.100 IOPS | ~ 118.000 IOPS |
8K Ran. Write IOPS | ~ 1.500 IOPS | ~ 31.000 IOPS |
8K Write Latency (Avg) | ~ 44.00ms | ~ 2.06ms |
Aus den oben genannten Gründen und Ergebnissen möchten wir abschließend darauf hinweisen, dass der Einsatz von bzw. der Umstieg auf SSDs in Verbindung mit BMD NTCS, sei es nun als Einzelplatz- oder Serverinstallation, einen Performanceschub bringen kann.